Einleitung:
Der vorliegende Text beschäftigt sich mit Günter de Bruyns epischer Erzählung "Kurz vor Feierabend", die in der Sammlung "Im Querschnitt" von 1979 erschienen ist. In dem Text geht es um das kommunikative Verhalten zweier Personen in einer Büroumgebung kurz vor Feierabend.
Schwerpunktaufgabe:
Die Erzählung handelt von einem Ich-Erzähler und einer Frau namens Erika, die im selben Gebäude arbeiten. Der Ich-Erzähler möchte sich von Erika verabschieden und erwähnt, dass er am nächsten Tag frei hat. Erika reagiert überrascht und fragt, warum er nicht früher Bescheid gesagt hat. Aus ihren Äußerungen und Handlungen lässt sich erschließen, dass sie sich mehr Kontakt und Nähe wünscht. Es entsteht eine Spannung zwischen den beiden Figuren, die durch ihre unterschiedlichen Kommunikationsstile verstärkt wird.
Die verbale Kommunikation zwischen den Figuren ist geprägt von Höflichkeit und Zurückhaltung. Der Ich-Erzähler benutzt häufig unpersönliche Floskeln und vermeidet direkte Fragen, während Erika durch ihre direkten Fragen und Kommentare ein größeres Interesse am Ich-Erzähler zeigt. Auch die nonverbale Kommunikation, wie Gestik, Mimik und Körperhaltung, ist von Bedeutung. Der Ich-Erzähler beschreibt, wie Erika aufsteht und sich dem Fenster zuwendet, was als Ausdruck von Unbehagen und Abwehr interpretiert werden kann. Die paraverbale Kommunikation spielt ebenfalls eine Rolle, da der Ich-Erzähler beschreibt, dass Erika manchmal "scharf und fordernd" spricht.
Insgesamt kann die Erzählung als Beispiel für misslungene Kommunikation betrachtet werden, da die Figuren Schwierigkeiten haben, ihre Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken und aufeinander einzugehen. Eine Analyse der verschiedenen Kommunikationsformen und -muster im Text ermöglicht eine tiefere Deutung und Interpretation des Geschehens.